Damwild in Sachsens Wäldern

Auf den ersten Blick erinnert Damwild an Rehe oder Hirsche. Doch zum Glück haben sie ein Merkmal, das sie unverwechselbar macht: ihr weiß gepunktetes Fell. Damwild wird 15 bis 20 Jahre alt. Das älteste bekannte Tier erreichte ein Alter von 32 Jahren. In diesem Artikel zeige ich nicht nur meine Highlights und Bilder der Besuche bei den Tieren, sondern gebe noch einiges an Wissen rund um die Damtiere mit.

Wie sieht Damwild aus?

Damwild gehört zur Familie der Hirsche. Die Männchen nennt man Damhirsche, die Weibchen Damtiere. Damwild ist größer als ein Reh, aber kleiner als ein Hirsch. Die Tiere haben eine Schulterhöhe von 80 bis 100 Zentimeter.

Die Männchen wiegen zwischen 50 bis 90 Kilogramm, teilweise sogar bis zu 110 Kilogramm und sind somit deutlich größer sind als die Weibchen. Die Weibchen wiegen nur 35 bis 55 Kilogramm.

Nur die Männchen tragen ein Geweih. Es ist schaufelförmig, meist mehr als einen halben Meter lang und etwa zwei Kilogramm schwer. Bei älteren Männchen kann es auch bis zu vier Kilogramm wiegen.

Das Fell verändert sich im Lauf des Jahres. Im Sommer ist es hell-rostbraun und trägt Reihen von weißen Flecken. Dieses Muster reicht vom Halsansatz bis zum Ansatz der Hinterbeine. Auf der Mitte des Rückens verläuft ein dunkler Strich, der sogenannte Aalstrich, auf der Mitte der beiden Körperseiten je ein weißer Strich. Der Hals ist rostbraun. Die Bauchunterseite sowie die Beine sind einfarbig hell. Die Hufe sind schwarz gefärbt. Unübersehbar ist der sogenannte Spiegel: So nennt man die weiße Partie am Po der Tiere. Sie ist schwarz umrandet, und von ihr hebt sich der ebenfalls schwarz gefärbte Schwanz sehr deutlich ab.

Im Winter färbt sich das Fell des Damwilds auf dem Rücken und an den Seiten schwärzlich, die Unterseite ist grau. Kopf, Hals und Ohren sind braungrau. Die Flecken sind nur noch sehr wenig zu sehen.

Wo lebt Damwild?

Ursprünglich war das Damwild in Mittel- und Südeuropa sowie in Kleinasien zuhause. Es wurde aber schon vor Jahrhunderten in anderen Ländern eingeführt, zum Beispiel in Großbritannien, später auch in Dänemark. Von dort kam es nach Mitteleuropa. Die Tiere wurden meist in Wildgehegen gehalten und als Ersatz für Rothirsche gejagt.

Später brachte man Damwild auch in Länder auf anderen Kontinenten, zum Bespiel nach Argentinien, Südafrika, Japan oder Neuseeland.

Damwild mag lichte Wälder mit großen Wiesen. Ideal ist eine Mischung aus Wald, Wiesen und Feldern. Im Wald finden die Tiere Schutz und Deckung, auf den Wiesen und Feldern Nahrung.
Dieses Terrain kann für Fotografen der scheuen Tiere Fluch und Segen zugleich sein. Oft sehen die Tiere den Menschen viel schneller als umgekehrt und ergreifen die Flucht. Zeitgleich bietet so manches Gebüsch in den Wäldern ein gutes Versteck um nicht gesehen zu werden.

Wie lebt Damwild?

Damwild ist sehr sozial und lebt immer im Rudel. Allerdings bilden Weibchen und Männchen getrennte Gruppen. Nur zur Paarungszeit im Herbst treffen sie zusammen. Die eher scheuen Tiere sind tagaktiv, ziehen ruhig über die Wiesen oder sie ruhen sich auf dem Boden liegend aus. Um Gefahren rechtzeitig wahrnehmen zu können, haben die Tiere sehr gute Sinne. Sie besitzen sehr scharfe Augen, einen sehr guten Geruchssinn und hören auch sehr gut. Die Tiere können die Ohren unabhängig voneinander bewegen und so ganz genau orten, woher ein Geräusch kommt, ohne ihren Kopf bewegen zu müssen. Das schützt sie vor Raubtieren, da diese in erster Linie Bewegungen wahrnehmen. Das gefleckte Fell sorgt für eine gute Tarnung.

Der Schwanz dient zur Kommunikation: Sind sie entspannt, hängt er locker herab oder wird leicht hin und her bewegt. Bei Gefahr heben sie ihn waagrecht an, und wenn sie fliehen, wird er steil aufgestellt. Da der schwarze Schwanz sich von dem weißen Spiegel sehr gut abhebt, ist er als Signal für die Rudelmitglieder sehr gut zu sehen.

Einmal im Jahr – zwischen Anfang April und Anfang Mai – werfen die Männchen ihr Geweih ab, und ein neues wächst heran. Nach und nach verändert sich auch die Farbe des Geweihs. Es ist zuerst hell, wird aber durch die Säfte der Pflanzen an denen sich die Tiere das Geweih reiben dunkler.

Damwild kann im Schritt, im Trab und im Galopp laufen, und es kann bis zu 180 Zentimeter hoch springen. Die Tiere vollführen auch sogenannte Prellsprünge, bei denen sie sich mit allen vier Beinen zugleich vom Boden abstoßen und fast wieder auf derselben Stelle landen.

Wie pflanzt sich Damwild fort?

Zur Brunftzeit zwischen Oktober und Dezember treffen sich die Tiere an besonderen Brunftplätzen. In dieser Zeit lassen die Männchen ihre Brunftschreie hören und kämpfen miteinander um die Weibchen. Sie scharren mit den Hufen Kuhlen in den Boden und markieren diese mit ihrem duftenden Sekret und mit Urin. Dies alles soll die Weibchen anlocken und den Konkurrenten sagen: Das ist mein Revier!

Nach der Paarung ist ein Weibchen 33 Wochen trächtig und bringt meist nur ein Junges zur Welt. Dazu zieht sich das Weibchen von seinem Rudel zurück und gebärt sein Kalb an einem geschützten Platz. Das Kalb wiegt zwischen 4 und 5 Kilogramm. Nach einer halben bis einer Stunde trinkt es zum ersten Mal und kann bereits stehen und laufen.

Geht die Mutter zum Fressen, bleibt das Kalb in der Deckung zurück und drückt sich eng an den Boden. Dank seines getupften Fells ist es dort gut getarnt.

Nach etwa zwei Wochen kehren Mutter und Kalb zum Rudel zurück. Dort bilden die Jungen kleine Gruppen, die von allen Rudelmitgliedern betreut werden.

Mit zwei bis zweieinhalb Jahren werden die Tiere geschlechtsreif. Dann verlassen die männlichen Jungtiere das Rudel ihrer Mutter und schließen sich einem Rudel aus Männchen an.

Wie verständigt sich Damwild?

Damwild kann verschiedene Laute von sich geben. Die Weibchen blöken zum Beispiel, wenn sie nach ihren Kälbern rufen. Die Kälber wiederum antworten mit Lauten, die an ein Fiepen erinnern. Zur Brunftzeit lassen die Weibchen miauende Laute hören. Die Männchen geben in dieser Zeit Laute von sich, die an Grunzen, Schnarchen oder Rülpsen erinnern.

Was frisst Damwild?
Damhirsche sind Wiederkäuer und reine Pflanzenfresser. Sie ernähren sich von Gräsern, Kräutern, Blättern, Zweigen und grünen Trieben sowie von Früchten, Pilzen, aber auch von Baumrinde. Besonders gern naschen sie Kastanien. Sie fressen auch Getreide sowie wie Kartoffeln und Rüben.

Welche Ausrüstung brauche ich um die Tiere zu fotografieren?

Das wichtigste Werkzeug ist hier Ruhe, Ausdauer und vor allem eine gute Beobachtungsgabe. Da die Tiere ohnehin recht scheu sind ist es von Vorteil, wenn man sich im Wald oder in Gräsern, Wiesen und Büschen tarnt. Ich nutze dazu mittlerweile einen Tarnanzug. Dieser macht es etwas einfacher, sich ungesehen fortzubewegen.
Grundsätzlich sind festes Schuhwerk und nach Möglichkeit regenfeste Kleidung hilfreich, wenn es mal wieder länger dauert und das Wetter eventuell nicht das allerbeste ist.
Was den Kauf der Kleidung angeht: Hier gibt es unendliche Möglichkeiten. Vom Sport-Discounter bis zum Jagdausrüstungs-Experten gibt es überall Angebote, daher überspringe ich dieses Thema an dieser Stelle.

Die Technische Ausrüstung

Um auch etwas größere Entfernungen zu den Tieren zu überwinden und noch gestochen scharfe Bilder zu bekommen, empfehle ich ein Objektiv mit größerer Brennweite. Meine persönliche Wahl fiel hier auf das SIGMA 150-600mm F5-6,3 DG DN OS | Sports. Mit etwas über 2 kg Eigengewicht ist dieses Objektiv schon keine leichte Angelegenheit. Gerade dann, wenn bspw. Aufnahmen im Liegen gemacht werden, kann das schon sehr schwer werden. Um sich die Arbeit etwas zu erleichtern, kann man ein Einbein-Stativ nutzen. Dies habe ich seit geraumer Zeit im Einsatz und es hilft mir, mich mehr auf das eigentliche Motiv zu konzentrieren.

Die Kamera als solche ist nach wie vor die Sony Alpha 6000 Systemkamera. Im ISO Bereich über einem Wert von 3200 beginnt sie etwas zu schwächeln. Daher versuche ich nach Möglichkeit die ISO stets gering zu halten. Generell sollte die Verschlusszeit möglichst gering sein, denn bei 600 mm im APS-C Bereich machen sich bereits kleinere Bewegungen sofort bemerkbar. Die Links zum meinem Equipment findest Du wie immer hier:

Sony α6000 E-Mount-Kamera mit APS-C-Sensor

SIGMA 150-600mm F5-6,3 DG DN OS | Sports Objektiv

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